dramaturgischer Sonderfall: Kinderfilm


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dramaturgischer Sonderfall: Kinderfilm

Lachende Gesichter, erwartungsvoll strahlende Augen und einer sich in geräuschvoller Hektik ausdrückenden Anspannung, angesichts eines bevorstehenden Filmerlebnisses - Wer schon einmal dem Auftakt einer ausverkauften Kinderkinovorstellung beiwohnen konnte, weiß besonders, wovon hier die Rede ist. - Kinder sind unbestritten das begeisterungsfähigste Publikum.
Erfreulicherweise hat sich in den letzten Jahren der deutsche Kinderfilm als feste Marke etablieren können. Meist Klassiker der Kinderliteratur gelangten in Neuverfilmungen zu frischem Glanz. Anerkannte Darsteller brillieren kontinuierlich in aufwendigen Produktionen und Zuschauerzahlen von einer Million beschränken sich kaum mehr auf dünn gesäte Ausnahmen, was das Vertrauen in das Potential solcher Projekte weiterhin festigen wird. Gleichwohl verlangt die junge und jüngste Zielgruppe auch künftig nach besonderer Aufmerksamkeit.

Die Dramaturgie eines Kinderfilmstoffs unterscheidet sich im Hauptsächlichen kaum von Filmhandlungen, die für ein erwachsenes Publikum entworfen wurden. Dennoch existieren genrespezifische Merkmale, welche sie deutlich davon abheben.
Kinder verkörpern nur in wenigen Ausnahmen nicht die Protagonisten eines Kinderfilms, was bedeutet, die Filmhandlung ihrer jungen Erfahrungswelt anzugleichen. Wünsche, Ziele und Hoffnungen kindlicher Hauptfiguren verlangen nach besonderem Einfüllungsvermögen. Ihren Fähigkeiten und ihrer Entschlusskraft entsprechend, erwachsen unangepasste Konflikte und Hindernisse zu gewaltigen Mauern, leicht zu überwindende ernten jedoch schnelles Missfallen, weil das sensible Kinderpublikum sogleich den gewohnten Erwartungshorizont der Erwachsenwelt darin entdeckt.
Einen wesentlichen Unterschied markiert ebenso ihre Wahrnehmungsfähigkeit. Eine kindgerechte Aufarbeitung erfordert mangels gereifter Filmerfahrung zusätzliche Erläuterungen, was in Folge ein nächstes dramaturgisches Problem dieser Zielgruppe offenbart. Eine mit Erklärungen und Hinweisen vollgestopfte Handlung kommt einer Unterrichtsstunde gleich, nicht aber dem erwarteten Filmerleben eines Kindes.
Unbemerktes Verdeutlichen, ohne schwerfällige oder pädagogische Dialoge zu bemühen, stellt zudem eine besondere Herausforderung dar, wenn in Zukunft das Family Entertainment verstärkt Einfluss auf die Produktion von Kinderfilm nehmen wird. Der sich daraus ergebene Anspruch, Kinder und Erwachsen gleichermaßen unterhalten zu können, setzt eine intensive Entwicklung entsprechender Drehbücher voraus, die auch weiterhin in der Lage sein werden, Kinderaugen im Glanz eines Filmerlebens erstrahlen zu lassen.

widmet sich im Besonderen der eingehenden Betrachtung und Entwicklung von Kinderfilmstoffen.

nimmt in Lektoraten, Analysen oder im Rahmen einer Projektbegleitung/-entwicklung speziell auf die Anforderungen von Kindern als Zuschauer Rücksicht. Das Gebot einer altersgerechten Dramaturgie ist dabei immanenter Bestandteil einer der kindlichen Erfahrung angepassten Filmwelt, welche das emotionale Spektrum seines Publikums auszufüllen vermag.

ist sich der besonderen Verantwortung gegenüber der jungen und jüngsten Zielgruppe bewusst, die ihr Publikum ernst nimmt und als respektablen Bestandteil eines Filmerlebnisses versteht.